Alpenüberquerung des Regionalteams Westallgäu – so macht Konditionstraining Spaß

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Der Abbruch der Skisaison 2019/2020 war für die jungen Athleten hart. Von einem Moment zum nächsten waren am 12. März Training und Wettkampf coronabedingt beendet. Es folgten Schulschließung und die Ausgangsbeschränkung. Pläne und Träume zur laufenden Skisaison wurden an den Nagel gehängt und der Kader ging ohne Abschied auseinander.
Umso größer die Wiedersehensfreude beim Start des Konditionstrainings und die Dankbarkeit, dass auch in diesem besonderen Sommer der LG1-Kader von Herbert Hörburger zur Alpenüberquerung aufbrechen konnte. 16 aufgeregte Skifahrer zwischen zwölf und fünfzehn starteten mit ihrem Trainer und einem Begleitfahrzeug kurz hinter der deutschen Grenze in Reutte mit dem Mountainbike zur Alpenüberquerung an den Gardasee.
Die erste Etappe ist die intensivste: 85 Kilometer und 1035 Höhenmeter bergauf gilt es zu bewältigen. Als das vermeintlich größte Hindernis, der Fernpass, überwunden war stellte der starke Gegenwind die jungen Skifahre auf eine harte Probe. Der Weg hinauf nach Prutz im Inntal wurde zur Kraft- und Nervenprobe. Auch am zweiten Tag (105 km, 960 hm) gab es keine Schonung und der Reschenpass mit Ziel Laas musste überquert werden. Die Belohnung waren die langen Abfahrten hinunter nach Südtirol mit einer dritten Übernachtung in Auer. Nach 91 km und 210 Höhenmetern kühlten sich die Radler bei sonnigem Wetter im Hotelpool ab. Auf der vierten und letzten Etappe strampelten die Athleten an den Gardasee. Nach weiteren 108 km und 225 Höhenmetern kamen alle unverletzt und stolz am Ziel in Torbole an.
Bei italienischem dolce Farniente und jeder Menge Gelati und Pizza wurde das Erreichte genossen und die verbrauchten ca. 7.600 Kalorien zumindest teilweise ersetzt. Das persönliche Ziel von Trainer Herbert Hörburger ist geschafft: „Wir machen das nicht nur für die Kondition, sondern vor allem um als Mannschaft in die neue Saison zu starten.“ Und wieder zeigte sich, dass auch die neuen Athleten, die aus der LG2 in den Schülerkader aufgerückt waren bereits bestens integriert sind und die Gemeinschaft gelebt wird, als hätte es nie eine Pause gegeben. Und Hörburger ergänzt lachend: „Ich bin jedes Jahr heilfroh, wenn alle unverletzt und gesund ankommen. Und nach jeder Nacht im Hotel bin ich dankbar, wenn keine Polizei oder Feuerwehr kommen musste.“ Vielleicht liegt das daran, dass bei insgesamt 389 Kilometern und 2430 Höhenmetern die jugendliche Energie sinnvoll eingesetzt wurde.
Das Regionalteam startet kommendes Wochenende mit dem Konditionstest in Wangen in die Wettkampfsaison. Auch als Veranstalter muss sich das Regionalteam dort beweisen, denn coronabedingt wird der Hallenwettbewerb als Outdoorevent mit umfassendem Hygienekonzept umgesetzt. Wie die Fußballer müssen auch die jungen Skifahrer ohne Publikum auf den Platz. Sie werden sich umso mehr innerhalb des Teams anfeuern. In Sachen Kondition und Mannschaftsgeist ist der Grundstein für eine erfolgreiche Skisaison 2020/21 gelegt.
Es bleibt zu hoffen, dass sich Sponsoren und Einnahmen aus Veranstaltungen finden, um weiterhin das Training finanzieren zu können. Dem Regionalteam fehlen durch die abgesagten Skirennen und Viehscheide mehrere tausend Euro in der Vereinskasse.

Text: Nina Bauer, Bild: Max Ewae.

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